„Bei jedem Wetter, in jedem Gelände“ – so lautet das Motto der Bergwacht.
Nicht nur die Rettung von Menschen und Tieren gehört zu den Aufgaben der Bergwacht. Aufgrund dessen kam es am Freitag, den 23.10.2020, zu einer Sachbergung im Bodetal. Im klassischen Sinne ist die Bergwacht nicht für Sachbergungen zuständig, jedoch gibt es Fälle, in denen bedeutende Sachwerte zu retten sind oder durch das Gelände solch eine Dienstleistung nur durch die Bergwacht durchführbar ist. Somit gehörte diese technische Hilfeleistung zum erklärten Spektrum der Bergwacht.
Hierbei galt es eine Drohne zu bergen. Dank der heutigen Technik konnte der letzte gesendete GPS Standort erfasst werden. Die Einsatzkräfte konnten unter Zuhilfenahme von Kartenmaterial und speziellen Satellitenbildern ein eindeutiges Absturzgebiet der Drohne eingrenzen. Somit konnten die Einsatzkräfte systematisch nach dem etwa 40 mal 40cm großen Gegenstand suchen. Da sich die Absturzstelle im Brandhang der Rosstrappe (Einsatz vom 01.06.2020) befand, erwies sich eine erste Sichtung mittels Ferngläsern und anderen Hilfsmittel als schwierig, da das zu suchende Objekt eine schwarz-gräuliche Farbe hatte (siehe Bild Absturzstelle). Somit entschieden sich die Einsatzkräfte in den Hang von oben hinein zu seilen, um sich einen detaillierten Einblick zu verschaffen. Leider hatte dies keinen eindeutigen Erfolg, weswegen die Einsatzkräfte ihren Standort zur Abseilstelle der Westwand der Rosstrappe verlegten. Durch systematisches Absuchen des eingegrenzten Bereiches konnte die Drohne nun gefunden und geborgen werden. Zügiges arbeiten war geboten, da Regen in Aussicht stand und die verbleibende Technik nicht noch weiter geschädigt werden sollte. Durch die professionelle Arbeit der Einsatzkräfte der Bergwacht konnten alle verbliebenen Aufnahmen „gerettet“ werden. Auszüge der Aufnahmen der Befliegung sowie Fotos der Bergung finden Sie unten.
Insgesamt wurden so mehrere hundert Meter Abseilstrecke zurückgelegt. Unter den Einsatzkräften befand sich auch Herr Simon George, Bundesreferent für Umwelt und Naturschutz, welcher die Orientierung mit gesondertem Kartenmaterial und ausgeprägten Gebietskenntnissen leitete.
(Nachdem die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt wurde, kam ein neuer Einsatz. Da wir als freies Rettungsmittel zu Verfügung standen, übernahmen wir einen First-Responder Einsatz im Kletterwand Thale. Hier stand die medizinische Versorgung im Vordergrund. Rettungs- und Transportmaßnahmen der Bergwacht waren nicht nötig. Der Patient konnte dem Rettungsdienst übergeben werden.)